Was haben wir uns nicht schon alle gewünscht. Gerade als Kind gibt es viele kleine Wünsche. Sei es nur nach einer Süßigkeit, nach Schnee oder nach einer neuen Puppe. Es gab auch die größeren Wünsche, gerade wenn man keine guten Noten in Mathe hatte oder beim Sport immer als Letztes in die Basketball-Gruppe gewählt wurde. Ein Wunsch war vielleicht auch, ein eigenes Zimmer oder mehr Freunde zu haben. Später wurden die Wünsche vielleicht andere: „Mit achtzehn Führerschein und Auto, eine eigene Wohnung haben und endlich von dem coolsten Jungen in der Klasse gesehen zu werden, natürlich eine andere Haarfarbe zu haben, zehn Zentimeter größer und und und…

Als Erwachsene können wir uns natürlich viele unserer Wünsche erfüllen. Wir möchten zwei Tafeln Schokolade essen? Kein Problem. Wer sollte es uns schon verbieten? Wenn da nur nicht der innere Zensor wäre, der uns den Spaß hieran vermiest… jeder Bissen wird uns später durch ein schlechtes Gewissen heimgezahlt – und von wem wohl? Von uns selbst. Vielleicht haben wir genug Geld um shoppen zu gehen, uns einen richtig teuren Urlaub in einem Spa in der Karibik zu gönnen. Ist das nicht wunderbar? Wenn nur nicht dieser innere Zensor mitreisen würde. Und dann macht die Schlacht ums Buffet auf einmal weniger Spaß…

Kennen Sie den Katzenjammer danach? Sie hatten drei Wochen Urlaub in Italien, haben jeden Tag geschlemmt und gefaulenzt. Kaum sind Sie zurück, ist die ganze Freude daran wie verflogen. Ein Blick auf Ihr Konto und die Waage genügen, und Sie schwören sich, nie wieder so über die Stränge zu schlagen.

Und all diese Vorwürfe machen Sie innerlich wieder zu einem Kind, das sich klein macht, weil es eine Standpauke von der Mutter oder dem Vater gibt. Das ist der innere Kampf zwischen Ihrem Erwachsenen – und Kind – Ich. Das Kind in Ihnen möchte Spaß haben und sein Leben genießen – und was ist verkehrt daran? Wissen Sie, wie lange Ihnen dies überhaupt möglich ist? Wie schnell kann alles vorbei sein? Das Erwachsenen – Ich mahnt sie aber zur Vorsicht und verdirbt Ihnen Ihre Freude. Dabei will es Sie nur schützen, übertreibt aber.

Wie schön wäre es also, die goldene Mitte zu finden – genießen und sich dabei nicht vergessen – auch mal an das Konto und die Figur denken, und wenn man sich schon die teuren Schuhe kauft und ein Stück Marzipantorte isst, dann mit vollem Genuss – denn das Leben ist zu kurz, um sich zu ärgern.