Manchmal halten wir sehr viel von uns. Wir haben einen verwundbaren Kern, aber das muss ja keiner wissen. Schon garnicht wir selbst. So sind wir blind für das, was in uns ist, und wir sehen uns so, wie wir es möchten oder wie unser Umfeld es möchte.

Wie wir zu sein glauben ist eine Illusion. Wir sind Anwalt, weil wir Jura studiert haben, Schreiner, weil wir das gelernt haben oder etwas Anderes. Vielleicht stammen wir aus einer sogenannt „guten“ Familie, sind attraktiv, klug, haben die besten Kinder, Freunde, das eleganteste Haus und die beste Bildung sowieso. Wir sind besser. Die Anderen haben ja keine Ahnung mit welch einem tollen Menschen sie es zu tun haben.

Unser kleiner Kosmos, wir selbst, ist etwas Besonderes. Wir trennen uns von all den anderen Universen, welche die Anderen sind. So begegnet man sich nicht, höchstens an der Oberfläche und weiß eigentlich nichts voneinander.

Doch was ist all das Wert, was wir zu sein glauben? Unser Haus: Ein Haufen Steine. Unser Besitz, lauter leere Sachen, denen wir irgendeine Bedeutung zuschreiben. Unser Geld: Eine Erfindung, irgendwelche Zahlen auf unserem Konto oder Papier, mit denen wir uns noch mehr bedeutungslose Dinge zulegen können.

Unsere Schönheit? Verwelkt. Unsere Bildung: Wissen, das hundert Jahre später bedeutungslos sein wird. Wir bestehen aus Knochen, Wasser, Blut, Schleim, Materie, kommen und vergehen. Unser Leben: Wie ein Wimpernschlag. Kaum begonnen, schon vorbei.

Was ist es also, worauf wir stolz sein können? Wir alle atmen, essen, schlafen, werden geboren und sterben… auf eine gewisse Art sind wir alle gleich. Am Ende bleibt die Liebe, die wir gegeben und empfangen haben, ein Gefühl der Wärme in unserem Herzen. Wenn wir uns miteinander verbinden, erlangt unser Leben an Bedeutung.