Ob Mops, Kätzchen, Papagei, Schildkröte, Hamster oder Pferd, wir haben sie lieb, unsere Haustiere. Schön wäre es auch einen Schimpansen zu haben. Der wäre nicht nur klug, sondern auch lustig. Auf Borneo halten sich einige Menschen Orang-Utans. Dies sind sehr seltene und intelligente Affen, die teilweise in Frauenkleider gesteckt werden, was den Menschen gefällt. Ob es dem Tier gefällt, unter Menschen zu leben und sich ihren Grillen zu ergeben, wissen wir nicht.

Niedlich sind Pudel, die durch Reifen springen, der Collie, der einem morgens die Zeitung ans Bett bringt. Nützlich die Kuh, die Milch gibt, das Huhn, das uns Einer legt. Wir Menschen haben im Laufe unserer Kulturgeschichte so einiges hinbekommen. Manchmal versuche ich mir vorzustellen, wie sie das gemacht haben, unsere Vorfahren – all die Hunderassen aus Wölfen züchten, dass sie mit ihrem Schwanz wedeln, wenn sie uns sehen, mit uns spielen wollen. Wild geht anders.

Wer von uns könnte so noch leben, in der Wildnis überleben, ohne Streichholz Feuer machen, wissen, welche Pilze und Beeren essbar sind, oder nicht. Unvorstellbar dann der Sprung vom Nomaden hin zum Bauern, vor vielleicht 10.000 bis 30.000 Jahren. Plötzlich bauten sich Menschen Häuser, bestellten Land, ernteten Reis oder Getreide, hatten Ziege, Schafe, Kühe, Hühner und Schweine. All dies, um genug zum Essen zu haben, eher überleben, als Leben. Damals waren Tiere nicht zum Kuscheln da, sie erfüllten einen ganz konkreten Nutzen. Wir aßen sie, trugen ihr Fell. Die Frage, ob es richtig ist, Tiere zu töten, um sie zu essen, stellte sich nicht. Es galt einfach zu überleben, und das ging zumindest in unserem Klima kaum ohne sie.

Die Flugmango und der Tofu, die wir uns heute im Supermarkt kaufen, gab es damals nicht. An soetwas wie einen Mops, der jetzt auf unserem Schoß sitzt, hätten unsere Vorfahren auch nicht gedacht. Leben war damals einfach, oft aber auch unbequem und – prekär. In Nordeuropa wurde es im Winter verdammt kalt. Die Häuser waren zugig, nicht isoliert. Und wer heizen wollte, musste Holz hacken und ein Feuer anzünden – mit Feuerstein vermutlich oder lange Zweige aneinander reiben, bis Funken schlugen.

Diese Zeiten kennen wir heute aus Büchern oder aus dem Fernsehen. Wir mögen das Mittelalter oder frühere Zeiten romantisieren, da zumindest die Kleidung gut aussah, aber – was gab es da alles nicht? Vielleicht leben wir, zumindest im Westen, in der besten Zeit, die es je für den Menschen gab. Die Lebenserwartung geht gen Hundert, fast alle von uns haben ein Dach über dem Kopf und genug zu essen, und für uns Frauen bedeutet unsere Zeit auch frei zu sein. Fragt sich nur, warum so viele von uns nicht glücklich sind?