Wo kommt eigentlich dieses Wort her und: Was will es uns sagen? Kann es sein, dass wir nach unserem Winterschlaf uns an dieses Schlafen so sehr gewöhnt haben, dass uns nun eine Art von Müdigkeit im Frühjahr befällt, die sich weit in das Jahr hineinzieht und dann in einer Herbstmüdigkeit endet?

Oder ist es so, dass unsere lieben Nachbarn, die Vögel, uns in dieser Jahreszeit schon gegen vier Uhr morgens den Schlaf rauben, weil wieder gezwitschert und geträllert wird. Und wenn sie dann verstummen, tobt anderen Orten das Leben.

Nichts gegen Zwitschern und Trällern. Aber … muss das hier sein? Und: kennen unsere Nachbarn, die Tiere, nicht die Lärmschutzverordnung? …. Natürlich nicht. Die Art und Weise, wie wir Menschen untereinander leben, haben wir uns ja ausgedacht. Und was „natürlich“ oder „normal“ ist, unterliegt, der eigenen Sicht und manchmal auch der Sicht der Anderen.

Da fällt einem plötzlich auf, dass man nicht allein ist auf dieser Welt. Das weiß man auch, wenn man eine schöne Tier-Doku sonntags auf dem Sofa liegend ansieht – „ach, da im Süden gibt es Pinguine“ – wie schön. Aber wenn dann die Hummel auf dem Balkon zu laut summt, ist das nerv tötend und nicht mehr lustig.

Es ist Frühjahr. Die Wohnung ist bereits geputzt und die Stadt macht sich fein für den Sommer. Alle sind in Erwartung, dessen was kommt. Schaut man um sich, ist die Welt plötzlich bunt. Narzissen, Tulpen blühen und der erste Rhododendron ruft auch schon: „hallo, hier bin ich.“

Aber etwas verhagelt uns die Laune: Ach ja, es regnet und warm genug ist es auch nicht. Wenn dann morgens um vier auch noch die Sonne aufgeht, ist das kein Weckruf, sondern eine Zumutung, und das Maß ist voll.

Vielleicht ist es gut, dass wir von all dem Leben um uns aus unserem Trott, unserem Schlaf geweckt werden. Es ist Zeit, dass wir nach draußen gehen und im Regen tanzen. Schließen wir uns dem Gewimmel um uns herum an und werden ein Teil davon. Ohne Regeln. Einfach so. Erfahren wir, dass wir existieren. Hach, wie herrlich…